Gotthardstrecke nach Brand bei EC 12 über 4 Std. unterbrochen

Wegen eines Brandes an der Aussenseite des zweiten Wagens beim Eurocity 12 Mailand - Zürich musste der Zug bei Ambri-Piotta im Tessin gestoppt und evakuiert werden. Verletze gab es keine. Die Strecke war jedoch während 4 1/2 Stunden für den Zugsverkehr gesperrt und die Reisenden mussten zwischen Airolo und Biasca mit Bussen befördert werden. Die Brandursache ist zur Zeit noch unklar.

Der ETR 470 bei der Durchfahrt in Biasca                                       Foto: Marcel Manhart

 

Der aus dem TRENITALIA ETR 470 007 bestehende EC 12 Milano Centrale – Zürich HB ist wegen einem Brand an der Aussenseite des zweiten Wagens am Dienstagmorgen 17. Mai 2011, um kurz nach 09.20 Uhr, nördlich von Ambri-Piotta angehalten worden. Das Zugpersonal bekämpfte den Brand mit Feuerlöschern und es wurde sofort der Lösch- und Rettungszug (LRZ) aus Bellinzona aufgeboten. Das Feuer griff nicht auf andere Wagen des Zuges über. Von den rund 70 Reisenden wurde niemand verletzt, die Fahrgäste wurden mit dem LRZ nach Ambri-Piotta gefahren, wo sie mit einem Busersatz nach Airolo weiterreisen konnten.

 

Der betroffene Wagen wurde beim Brand äusserlich schwer beschädigt. Über die Höhe des Schadens und die Brandursache konnten noch keine Angaben gemacht werden.

Die Gotthardstrecke war zwischen Airolo und Biasco bis um 13.47 Uhr unterbrochen. Die Züge Luzern/Zürich HB – Bellinzona/Locarno – Chiasso – Milano Centrale fielen zwischen Airolo und Biasca aus und die Reisenden mussten auf Bahnersatzbusse umsteigen.

Wieder einmal ist einer der berüchtigten, unbeliebten und auch untauglichen ETR 470 Triebzüge auf der Südrampe des Gotthard stehen geblieben, nachdem ein Brand ausgebrochen ist. Dieser Zwischenfall reiht sich nahtlos in viele andere ein, welche der ehemaligen Betreibergesellschaft Cisalpino das Leben gekostet haben und die auch heute noch dafür sorgen, dass der Ruf der Eisenbahn Richtung Südschweiz und Italien schlecht ist. Einmal mehr ist es übrigens ein Zug der italienischen Staatsbahnen, welcher in diesem Sinn Rufschädigung betrieben hat.

Bereits einmal hat Pro Bahn Schweiz, die Interessenvertretung der Kundinnen und Kunden des öffentlichen Verkehrs gefordert, dass die ETR 470 Triebzüge ohne wenn und aber zu verschrotten seien. Anstatt diese Massnahme endlich einmal durchzusetzen, investieren die SBB Millionenbeträge in die Sanierung dieser Züge. Ob auf italienischer Seite die gleichen Massnahmen getroffen worden sind, darf hinterfragt werden. Wie auch immer: Das Bundesamt für Verkehr lässt es aber zu, dass sich solches Schrottmaterial auf Schweizer Schienen tummeln darf.

Pro Bahn Schweiz bekräftigt die seinerzeitige Forderung: ETR 470- Triebzüge haben in der Schweiz nichts mehr zu suchen sie gehören aufs Schrottgeleise, das sich übrigens in Biasca – ganz in der Nähe der Unfallstelle – befindet.

Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende – das wäre sinngemäss die anzuwendende Lösung. Zugegeben, es wird Dutzende von Millionen Franken kosten und die Reise nach Mailand wird 20 – 30 Minuten länger dauern. Was ist wertvoller: Ein schlechter Ruf wegen untauglichen Rollmaterials oder eine Lösung, die zwar Geld und ein wenig mehr Zeit kostet aber dafür sorgt, dass das Reisen in den Süden wieder angenehm und der Ruf der SBB auf der Relation nach Mailand besser wird.

A propos: Das Bundesamt für Verkehr zwingt Museumsbahnen zu teuren Bahnübergangssanie-rungen auf Strecken mit einer Maximalgeschwindigkeit von 40 km/h. Das gleiche Bundesamt lässt es zu, dass seit Jahren brandgefährliches Rollmaterial auf den Schweizer Schienen verkehrt. Wo bleibt da die Logik?

 

Die Meldung von der SBB-Bahnverkehrsinformation

 

 

 

Bericht SF Tagesschau vom 17. Mai 2011

 

 

 

Bericht SF "Schweiz Aktuell" vom 17. Mai 2011

 

 

 

 

Bericht SF "10vor10" vom 17. Mai 2011