Parallelzüge am Gotthard sollen Verspätungen auffangen

Der Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2011 sieht mit dem TGV Rhin-Rhone schnellere Verbindungen mit Paris vor. Am Gotthard sollen zudem Parallelzüge Verspätungen auffangen und die alten Cisalpino-Züge werden 2014 definitiv aus dem Verkehr gezogen.

 

Bericht NZZ-Online vom 31. Mai 2011

ICN zwischen Airolo und Ambri-Piotta                                             Foto: Marcel Manhart

 

Auf der Gotthardstrecke zwischen Zürich HB und Lugano wollen die SBB gemäss dem gestern veröffentlichten Fahrplanentwurf 2012 parallel zu den Eurocity-Zügen zusätzliche ICN-Züge fahren lassen. Dies diene der «Sicherstellung der nationalen Transportketten», denn so könne das Taktangebot mit allen Anschlüssen auch dann aufrecht erhalten werden, wenn die internationalen Züge verspätet unterwegs sind.

Die Details zu den Parallelfahrten müssten indes noch geklärt werden, so dass diese noch nicht alle im Fahrplanentwurf erscheinen. Die Verbindung nach Mailand mit Cisalpino-Neigezügen ist wegen technischer Probleme ein Sorgenkind der SBB; zuletzt fing am 17. Mai 2011 ein aus Mailand kommender Eurocity Feuer.


Abschied von alten Cisalpino-Zügen
Endlich verabschieden wollen sich die SBB von den alten Cisalpino-Zügen (ETR 470). Sie sollen Ende 2014 von den Schienen genommen werden. Die Züge waren sehr störungsanfällig und hatten immer wieder Verspätungen verursacht. Die geplante Grossrevision der Züge wird nicht mehr vorgenommen, wie die SBB mitteilten. Bis 2014 ist die Bahn aber auf die alten Cisalpini angewiesen, weil sie keinen Ersatz hat.

Um die Zuverlässigkeit auf der Strecke Zürich-Mailand zu verbessern, investieren die SBB 12 Millionen Franken. So sollen anstelle der ETR 470 auch konventionelle Züge eingesetzt werden, um die Wartungesfenster zu erweitern und um die ETR 470 zu schonen.

Neuerungen gibt es auch für die Neigezüge der zweiten Generation (ETR 610). Die Trenitalia gehörenden Züge dieses Typs sollen nur noch in Italien verkehren. Auf den Strecken Basel-Bern-Mailand und Genf-Mailand sollen nur noch jene ETR 610 fahren, die den SBB gehören und auch in der Schweiz gewartet werden. Das hat aber zur Folge, dass auf der Linie Basel-Luzern-Mailand, die Verlängerung nach Venedig nicht mehr weitergeführt werden kann. Es gebe Anschlussverbindungen in Mailand, heisst es.


30 Minuten schneller nach Paris
Der TGV Rhin-Rhone zwischen Mülhausen, Belfort und Dijon wird auf den kommenden Fahrplanwechsel hin in Betrieb genommen. Damit verkürze sich die Reisezeit zwischen Zürich, Basel und Paris um weitere 30 Minuten, heisst es in den Anmerkungen der SBB zu den Fahrplanänderungen.

Der neue TGV soll zwischen Zürich und Basel und der Gare de Lyon in Paris täglich sechs mal verkehren. Dabei sollen sukzessive neue Doppelstockzüge des Typs TGV-Duplex eingesetzt werden. Auf den Neubaustrecken werden die Züge teilweise auf bis zu 320 Kilometer pro Stunde beschleunigen.

Der neue Fahrplan sieht weitere Anpassungen im Fern- sowie Regionalverkehr vor. Im Rahmen der vom BAV jetzt eröffneten Konsultation können Interessierte bis zum 14. Juni 2011 Stellungnahmen eingeben; diese sind mit dem vorbereiteten Online-Formular an die zuständigen kantonalen Stellen zu richten.

 

 

Bericht SF Tagesschau vom 31. Mai 2011

 

 

Bericht SF 10vor10 vom 31. Mai 2011