ALLEGRA-Triebzug 3515 auf den Namen Alois Carigiet getauft

An dem Heimatort von Alois Carigiet in Trun wurde heute Vormittag der ALLEGRA-Triebzug 3515 der Rhätischen Bahn auf seinen Namen getauft. Die Taufe fand anlässlich der Feierlichkeiten zum 100 Jahr Jubiläum der Surselva-Linie Chur - Disentis/Mustér statt. Die Taufpaten waren die Tochter des Künstlers, Domenica Carigiet und der RhB Direktor Hans Amacker. Damit sind nun alle 15 ALLEGRA-Triebzüge der ersten Serie getauft worden.

Domenica Carigiet und Hans Amacker taufen den Zug                    Foto: Marcel Manhart

 

In Trun, dem Heimatort von Alois Carigiet wurde heute Vormittag der ALLEGRA-Triebzug 3515 der Rhätischen Bahn auf seinen Namen getauft. Die Taufe fand anlässlich der Feierlichkeiten zum 100 Jahr Jubiläum der Surselva-Linie Chur - Disentis/Mustér statt. Die Taufpaten waren Carigiet's Tochter und der RhB Direktor Hans Amacker. Mit dem heutigen Tag sind nun alle 15 ALLEGRA-Triebzüge der ersten Serie getauft worden. Auf den ALLEGRA-Triebzügen verdienen sich Persönlichkeiten einen Ehrenplatz, welche die Geschichte Graubündens und der RhB besonders geprägt haben.

 

Alois Carigiet war der ältere Bruder des späteren Schauspielers Zarli Carigiet. Er kam 1902 in Trun GR zur Welt. 1911 siedelte seine Familie nach Chur über. Dort besuchte er die Primar- und Sekundarschule sowie das Gymnasium, welches er 1918 nach 3 Jahren zugunsten einer Lehre als Dekorationsmaler abbrach. Parallel zur Lehre zeichnete er Landschaften, urbane Sujets, Tiere und Portraits. 1927 gründete Alois Carigiet ein eigenes grafisches Atelier. Dort erstellte er unter anderem zahlreiche kommerzielle und politische Poster sowie Dekorationen, Illustrationen, satirische Karikaturen und Titelbilder für Illustrierte her. Mit der Zeit fokussierte Alois Carigiet stärker auf Alltagsmotive aus seinem Heimatkanton sowie aus Reisen ins Ausland.

 

Im Jahr 1942 heiratete Alois Carigiet und 1944 wurde seine erste Tochter geboren, die zweite Tochter im Jahr 1945. Im selben Jahr wurde das erste der sechs Kinderbüchern "Uorsin" (Schellen-Ursli) der bekannten Reihe veröffentlicht. Auf dem heute getauften ALLEGRA-Triebzug der Rhätischen Bahn wurde auf jeder Seite des Zuges auch ein Bild von Alois Carigiet enthüllt.

 

 

Nachfolgend ein Überblick aller 15 getauften ALLEGRA-Triebzüge:

 

 

Zug 3501 Willem Jan Holsboer, 1834 - 1898 Gründer der RhB
Der niederländische Kapitän und Kaufmann übersiedelte 1867 mit seiner lungenkranken Frau nach Davos. Er wurde zu einer prägenden Persönlichkeit beim Aufbau des dortigen Kur- und Fremdenverkehrszentrums. Unter anderem stiess er den Bau der Eisenbahnlinie Landquart - Davos und damit die Gründung der Rhätischen Bahn an. 

 

Zug 3502 Friedrich Hennings, 1838 - 1922 Erbauer der Albulabahn
Der deutsche Bauingenieur war am Bau verschiedener Bahnlinien in der Schweiz beteiligt, unter anderem der Gotthardbahn. Seine Projekte zeichneten sich durch eine sehr genaue Auseinandersetzung mit den natürlichen Verhältnissen der Landschaft aus. Als Oberingenieur war er 1898 - 1905 für den Bau der Albulabahn verantwortlich.

 

Zug 3503 Carlo Janka, 1986* Olympiasieger
Der in Obersaxen aufgewachsene Carlo Janka ist einer der besten Skirennfahrer weltweit. 2009 wurde er Weltmeister im Riesenslalom und 2010 Olympiasieger in derselben Disziplin. Ausserdem gewann er den Gesamtweltcup der Saison 2009/10.

 

Zug 3504 Dario Cologna, 1986* Olympiasieger
Der im Val Müstair aufgewachsene Dario Cologna ist der beste Schweizer Langläufer aller Zeiten. Er gewann 2009 als erster Schweizer sowohl die Tour de Ski als auch den Gesamtweltcup. 2010 wurde Cologna in Vancouver Olympiasieger über 15 km Freistil.

 

Zug 3505 Giovanni Segantini, 1858 - 1899 Maler
Der staatenlose, in Mailand ausgebildete Maler liess sich 1886 mit seiner Familie zunächst in Savognin, dann in Maloja und Soglio / Bergell nieder. Durch das klare Licht in den Bergen fand der Künstler zu einer neuen Bildsprache. Er gilt neben Ferdinand Hodler als Erneuerer der Alpenmalerei.

 

Zug 3506 Anna von Planta, 1858 – 1934

Mitbegründerin des Kantonsspitals Graubünden
Die vielgereiste Schweizerin Anna von Planta liess 1900 in der väterlichen Villa in Chur ein Erholungsheim für Kinder aus armen Verhältnissen einrichten. 1916 schenkte sie die Gebäude dem Kanton zur Errichtung einer Gebäranstalt und Frauenklinik. Dies legte einen Grundstein für das heutige Kantonsspital Graubünden.

 

Zug 3507 Benedetg Fontana, ca. 1450 – 1499 Held der Calvenschlacht 
Der politische Vermittler und Schweizer Hauptmann auf der Fürstenburg im Vinschgau tat sich im Schwabenkrieg 1499 heldenhaft hervor. In der Schlacht an der Calven im Val Müstair soll er, tödlich verletzt, die Mitkämpfer angefeuert haben: «Heute Bündner und Bünde* oder nie mehr.» (*Kanton Graubünden)

 

Zug 3508 Richard Coray, 1869 – 1946 Zimmermann 
Der Zimmermann aus dem Bündner Oberland erstellte die Lehrgerüste der bedeutendsten Schweizer Brückenbauten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dabei verband er technische Kühnheit mit hohem handwerklichem Können.

 

Zug 3509 Placidus Spescha, 1752 – 1833 Pater und Naturforscher 
Placidus Spescha trat 1774 in die Benediktinerabtei Disentis ein. Als Alpinist und Naturforscher gelangen ihm mehrere Erstbesteigungen, so etwa 1789 das Rheinwaldhorn. Er war der humanistisch-barocken Geistigkeit verpflichtet und gilt als ein bedeutender Aufklärer der Schweiz.

 

Zug 3510 Alberto Giacometti, 1901 – 1966 Bildhauer und Maler 
Der Bergeller Alberto Giacometti lebte und wirkte vor allem in Paris. Sein Werk beschäftigte sich hauptsächlich mit der Darstellung des Menschen in seiner existentiellen Bedrohung. Er gilt als einer der bedeutendsten Schweizer Künstler des 20. Jahrhunderts.

 

Zug 3511 Otto Barblan, 1860 – 1943, Komponist 
Der in S-chanf geborene Komponist und Organist war ab 1887 vor allem in Genf tätig. Dort prägte er jahrzehntelang das Musikleben, unter anderem durch Uraufführungen von Chorwerken von Händel, Mozart, Beethoven oder Brahms. In seinem Werk verband er oft spätromantische Harmonik mit rätoromanischem Liedgut.

 

Zug 3512 Jörg Jenatsch, 1596 – 1639 Pfarrer und Politiker 
Der Bündner Pfarrer gestaltete den Ausgang des Dreissigjährigen Krieges für Graubünden aktiv mit; unter anderem durch geschickte Vermittlung oder die Ermordung des Parteiführers Pompejus Planta auf Schloss Rietberg. Dank dem für die Bündner glücklichen Kriegsausgang wurde er zum Helden stilisiert.

 

Zug 3513 Simeon Bavier, 1825 – 1896 Ingenieur und Politiker
Der Churer Tiefbauingenieur wirkte beim Bau verschiedener Bündner Passstrassen mit. Später wandte er sich im In- und Ausland vermehrt dem Eisenbahnbau zu. Er war der erste Schweizer Bundesrat aus dem Kanton Graubünden (von 1878 bis 1883).

 

Zug 3514 Steivan Brunies, 1877 – 1953, Mitbegründer des Schweizer Nationalparks 
Der in S-chanf geborene Biologe tat sich als Pionier im schweizerischen Naturschutz hervor. Der Jugend die Natur näher zu bringen, blieb ihm nicht nur als Lehrer stets ein Anliegen. 1914 war er Mitbegründer des Schweizerischen Nationalparks im Kanton Graubünden.

 

Zug 3515 Alois Carigiet,  1902 – 1985, Dekorationsmaler und Grafikdesigner

Der in Trun geborene Künstler machte einer Lehre als Dekorationsmaler und zeichnete Parallel zur Lehre schon Landschaften, urbane Sujets, Tiere und Portraits. 1927 gründete er ein eigenes grafisches Atelier. Mit der Zeit fokussierte er sich stärker auf Alltagsmotive aus seinem Heimatkanton sowie aus Reisen ins Ausland.