Durchmesserlinie Zürich: SBB gibt dem neuen Bahnhof den letzten Schliff

Etwas mehr als ein Jahr vor der Inbetriebnahme der Durchmesserlinie macht die SBB den neuen Bahnhof Löwenstrasse und den Weinbergtunnel bereit für den Zugverkehr. An einer Baustellenbesichtigung informierte die SBB heute über die noch anstehenden Arbeiten.

Hinweis in der Unterführung im Zürcher Hauptbahnhof                 Foto: Marcel Manhart

 

 

Seit Ende 2012 ist der Rohbau des neuen Bahnhofs Löwenstrasse und des Weinbergtunnels abgeschlossen. Nun – etwas mehr als ein Jahr vor der Inbetriebnahme der ersten Etappe der Durchmesserlinie – baut die SBB all diejenigen Anlagen ein, die für den Zugverkehr nötig sind. «Dazu gehören Schienen und Signale sowie Strom- und Datenleitungen, aber auch Rolltreppen, Lifte und Informationssysteme», sagte Gesamtprojektleiter Roland Kobel heute an einem Medienanlass.

 

Der Einbau der so genannten bahntechnischen Anlagen ist im Bahnhof Löwenstrasse seit Anfang dieses Jahres im Gange, im Weinbergtunnel bereits seit Juli 2012. «Wir sind voll im Zeitplan», sagte Bahntechnik-Projektleiter Thomas Rubi gegenüber den Medien. Abgeschlossen werden die Arbeiten Ende 2013, damit bis zur Inbetriebnahme von Bahnhof und Tunnel am 15. Juni 2014 genügend Zeit für Bauabnahmen und Testfahrten bleibt.

 

Spezielle Fahrbahn für weniger Erschütterungen und Lärm

 

Eine der wichtigsten noch anstehenden Arbeiten ist das Verlegen der Fahrbahn. In Bahnhof und Tunnel kommt auf einer Strecke von zehn Kilometern Länge eine so genannte feste Fahrbahn zum Einsatz. «Dieses System schützt die obliegenden Quartiere vor Erschütterungen und Lärm», erklärte Projektleiter Rubi.

 

Im Untergrund wird zudem die so genannte Deckenstromschiene installiert. Bei dieser ist der Kupferfahrdraht in einem Aluminiumprofil eingeklemmt, was sicherer und unterhaltsärmer ist als eine normale Fahrleitung. Ausserdem braucht die Deckenstromschiene weniger Platz. «Dadurch konnten wir den Weinbergtunnel mit kleinerem Querschnitt bauen und so Kosten sparen», sagt Gesamtprojektleiter Kobel.

 

 

Erstmals trockenen Fusses unter der Limmat hindurch

 

Den Einbau der bahntechnischen Anlagen schliesst die SBB Ende 2013 ab. Dann ist der Bahnhof betriebsbereit; bis zur Inbetriebnahme im Juni 2014 folgen noch Abnahmen und Testfahrten. Wie sich der neue Bahnhof Löwenstrasse dann präsentieren wird, lässt sich indes bereits jetzt erahnen: An einigen Stellen wurde der Rohbau bereits um Granitbodenplatten und Deckenplatten aus Blech ergänzt. Auch Lampen und Rolltreppen wurden teilweise bereits eingebaut.

 

Die abgeschlossenen Rohbauarbeiten hätten einen weiteren positiven Nebeneffekt, sagte Gesamtprojektleiter Roland Kobel an der heutigen Begehung. «Es ist das erste Mal, dass wir an einer Medienführung trockenen und vor allem auch sauberen Fusses unter der Limmat hindurchgehen.»

 

SBB verwendet stromsparende Led-Leuchten

 

Entlang der gesamten Durchmesserlinie installiert die SBB stromsparende Led-Leuchten. Dies beinhaltet die Lichtquellen auf den Perrons sowie im Bereich der Zugänge zum neuen Bahnhof Löwenstrasse, aber auch die Lampen in den Technikräumen und die Notbeleuchtung im Weinbergtunnel, die in den Handlauf integriert ist. Insgesamt installiert die SBB 1500 Led-Leuchten, 1600 Meter Led-Leuchtband entlang der Perronkanten und 10‘000 Meter Led-Handlauf im Weinbergtunnel. Die Leuchten entsprechen dem neusten Stand der Technik und wurden nachträglich ins Projekt aufgenommen – zur Zeit des Baubeginns im Jahr 2007 existierten die entsprechenden Produkte noch nicht.