Schweizer Fernsehen: Sendung 10vor10 vom 30. April 2010

 

 

 

 

Milliardenrisiko für die SBB

 

Es ist der grösste Auftrag, den die SBB in ihrer Geschichte vergeben: Einige Milliarden für neue Züge. Diese müssen in Kurven schneller als bisher fahren können. Doch diese schnelle Kurven-Technik ist für Doppelstock-Züge völlig neu. Renommierte Bahnexperten kritisieren dieses Milliardenrisiko. 

 

 

 

 

 

 

UPDATE vom 12. Mai 2010:

 

Die SBB löst die grösste Rollmaterialbestellung ihrer Geschichte aus. Ziel ist es, das Bahnangebot für die Kunden weiter zu verbessern. Die SBB beauftragt Bombardier Transportation Switzerland AG mit dem Bau von 59 neuen Doppelstockzügen für den Fernverkehr. Das Auftragsvolumen beträgt rund 1,9 Milliarden Franken. Dem Entscheid ging ein aufwändiges Ausschreibungsverfahren nach internationalen Verträgen und Schweizer Gesetzgebung voraus. Der Entscheid fiel klar aus: Sowohl beim Komfort für die Kunden wie auch bezüglich der Gesamtwirtschaftlichkeit schnitt Bombardier am besten ab. Die neuen Züge sollen schrittweise ab Dezember 2013 zum Einsatz kommen: zuerst im InterCity-Verkehr auf den Strecken St. Gallen–Zürich–Bern–Genf, Romanshorn–Zürich–Bern–Brig sowie als InterRegio zwischen Zürich und Luzern, später auf weiteren Strecken in der ganzen Schweiz. Die SBB beschafft 436 vollklimatisierte Wagen mit über 36'000 Sitzplätzen und erhöht damit die Qualität des Angebots für die Kundinnen und Kunden.

Die Konzernleitung der SBB hat in Absprache mit dem Verwaltungsrat entschieden: Der Auftrag für die 59 neuen Doppelstockzüge für den Fernverkehr geht an Bombardier Transportation Switzerland AG.

Drei Rollmaterial-Hersteller bewarben sich um den Grossauftrag: Bombardier Transportation Switzerland AG, Siemens Schweiz AG und Stadler Bussnang AG. Das Siegerprojekt schnitt bei allen vier Hauptkriterien am besten ab und überzeugte insbesondere durch einen hohen Komfort für die Reisenden und allgemein mit einem hohen Innovationspotenzial. Der Abstand zwischen dem Siegerprojekt und den anderen beiden Projekten fiel deutlich aus.