Der V-Zug der Wiener U-Bahn hatte sein 10 Jahr Jubiläum

Der V-Zug der Wiener U-Bahn feierte am Karfreitag sein 10-jähriges Jubiläum. Am 22. April 2001, ging der erste Prototyp in den Probebetrieb. Derzeit sind 40 Züge dieses Typs im U-Bahn-Netz unterwegs. Der durchgängig begehbare V-Zug wird langfristig die klassischen "Silberpfeil"-Garnituren der Wiener U-Bahn ablösen. Der Zug bietet auf 112 Meter Länge Platz für knapp 900 Fahrgäste. Für mehr Sicherheit werden die neuen Züge auch videoüberwacht.

Der V-Zug hat sich auf dem Wiener U-Bahn Netz bewährt             Foto: Marcel Manhart

 

Ende der 1990er Jahre entwickelte ein Konsortium der Firmen Siemens, ELIN und Adtranz einen neuen Zug, der als Typ V oder auch „V-Zug“ bezeichnet wird. Es handelt sich dabei um einen durchgängigen, permanent gekuppelten Sechswagenzug, bestehend aus zwei unmotorisierten Steuerwagen und vier motorisierten Zwischenwagen.

 

Nachdem ein Prototyp seit 22. April 2001 meist auf der Linie U3 im Einsatz gewesen war, wurden im Juni 2002 25 Garnituren und im Dezember 2007 noch einmal 15 Züge dieses Typs angeschafft. Davon wurden ab Februar 2005 die ersten Garnituren geliefert, die nach mehreren Verzögerungen Mitte August 2006 ihre Betriebsgenehmigung erhielten. Ende September 2009 wurden weitere 20 Fahrzeuge bestellt. Derzeit sind 40 Sechswagenzüge vom Typ V ausgeliefert und auf mehreren U-Bahn Linien im Einsatz.

 

Die Wagen des Typs V sind videoüberwacht und verfügen über 260 Sitzplätze sowie 618 Stehplätze. Sie sind die ersten Wiener U-Bahn-Wagen, die über eine Klimaanlage verfügen und somit auch im Sommer für eine angenehme Temperatur sorgen, ausserdem wurden erstmals Hartschalensitze statt Polstersitze eingebaut.

 

Der V-Zug bietet mehr Platz als sein Vorgänger. Klapprampen an den Wagenenden überbrücken den Spalt zwischen Bahnsteigkante und Zug und erleichtern vor allem Rollstuhlfahrern und Passagieren mit Kinderwägen das Einsteigen.

Der V-Wagen zeichnet sich aber auch durch seine Umweltfreundlichkeit und Energieeffizienz aus. Beim Bremsen erzeugen die Züge Strom, der zurück ins Stromnetz gespeist wird. Ausserdem können sie nach Ablauf ihrer Einsatzdauer zu 90 Prozent recycelt werden.

2011 werden fünf neue V-Züge für die Wiener U-Bahn geliefert. Dazu kommen 20 ULF-Niederflur-Strassenbahnen und dreissig neue Autobusse. Insgesamt investieren die Wiener Linien rund 85 Mio. Euro in neue Fahrzeuge. Alle Neuanschaffungen verfügen über Klimaanlagen.

Der V-Zug ist videoüberwacht und durchgängig begehbar              Foto: Marcel Manhart