16 Tage Schienenersatzverkehr am Arlberg wegen Bauarbeiten

Während gut zwei Wochen ersetzen zwischen Bludenz und Landeck Busse den Schienenverkehr: Ab Samstag 06. August  2011 arbeiten die ÖBB auf mehr als 20 Baustellen entlang der Arlbergstrecke. Die Nachtzüge werden grossräumig umgeleitet und teilweise auch durch Busse ersetzt.

Die "Bahn fährt Bus" am Arlberg                                                     Foto: Marcel Manhart

 

Mehr als 40 Busse im Einsatz
Von Samstag 06. August 2011 um 07.25 Uhr, bis Sonntag, 21. August 2011 um 20 Uhr, wird der gesamte Zugverkehr auf der Bahnstrecke zwischen Landeck und Bludenz eingestellt. Ab 17. August 2011 steigen die Reisenden bereits am Bahnhof Ötztal auf Ersatzbusse um. Die Haltestellen für die Busse befinden sich jeweils an den Bahnhofsvorplätzen. Je nach Strassenverkehrslage ist mit einer Verzögerung der Zugabfahrt am jeweiligen Bahnhof von fünf bis zehn Minuten zu rechnen. Über 40 Busse aus der Flotte der ÖBB- Postbus GmbH sowie von Busunternehmen aus der Region springen für die Züge sein. In Summe werden die Buslenker in den 16 Tagen mehr als 200.000 zusätzliche Kilometer für die Reisenden unterwegs sein.

 

Über 20 Baustellen
Während dieser Zeit errichten die ÖBB entlang der Arlbergstrecke zahlreiche Baustellen, deshalb müssen die ÖBB- Postbusse die Strecke zwischen Landeck und Bludenz sowie zwischen Ötztal und Bludenz überbrücken. Ab kommenden Samstag beginnen an mehr als 20 verschiedenen Stellen entlang der 90 km langen Arlbergtrasse gleichzeitig die Bauarbeiten. Als Hauptschauplätze gelten die Bereiche der neuen Ötztaler Achbrücke, die Arlberg-Ostrampe zwischen Pians und der Trisannabrücke bei Wiesberg, der Arlbergtunnel und der Höllentobelviadukt.

 

Sommer ideal dafür
Der Sommer sei ideal für die wichtigen Wartungsarbeiten und Sanierungen, heisst es bei den ÖBB. „Alle wichtigen Arbeiten werden während dieser einmaligen Dauersperre bewältigt. Danach wird es keine größeren Baustellen geben“, erklärt Karl Hartleitner, Projektleiter ÖBB- Infrastruktur AG Vorarlberg. Damit die unzähligen bahnspezifischen Arbeiten zügig ausgeführt werden, wird teilweise sogar in drei Schichten, rund um die Uhr, an sieben Tagen in der Woche gearbeitet. Brücken und Signalanlangen werden überprüft und mehrere Bahnhofsweichen getauscht. Weiters wird das Tunnelsicherungsprogramm im Arlbergtunnel mit beleuchteten Handläufen und Fernsprecheinrichtungen am Portal fortgesetzt.


Neue Ötztaler Achbrücke
Ein Hauptschauplatz der Streckensperre sind die umfangreichen Arbeiten zur Fertigstellung der neuen Eisenbahnbrücke über die Ötztaler Ache. Die 145 m lange Brücke besteht aus einem 510 Tonnen schweren Verbundtragwerk aus Stahl und Beton. 24 Betonbohrpfähle mit einem Durchmesser von 80 cm wurden 20 m in die Tiefe gesetzt, um die Stabilität der Pfeiler der neuen Eisenbahnbrücke zu gewährleisten. Bevor die Brücke am 21. August für den Bahnverkehr freigegeben wird, müssen noch 4000 Quadratmeter Erdreich bewegt werden. Die Bahnstrecke wird auf einer Länge von insgesamt 700 m einige Meter nach Norden verlegt und wieder in den Bestand eingeschwenkt. Die Züge werden künftig spürbar leiser, mit 80 km/h dafür doppelt so schnell wie bisher über die neue Brücke der Ötztaler Ache fahren.

 

Die Nachtzüge werden umgeleitet


Die EuroNight- Züge 466 und 467 „Wiener Walzer“ Zürich – Wien werden über Lindau – München – Salzburg umgeleitet. Für diese Züge werden ersatzweise Postbusse auf der Ausfallstrecke zwischen Salzburg Hbf. und Sargans bzw. zwischen Feldkirch und Salzburg Hbf. über Innsbruck angeboten.

Für die Nachtzüge EN 246 und EN 247 Bregenz – Wien, die auch über Lindau – München – Salzburg umgeleitet werden, verkehren Postbusse im Schienenersatzverkehr auf der Strecke zwischen Salzburg Hbf. und Bludenz bzw. zwischen Bludenz und Salzburg Hbf. über Innsbruck.

Ebenfalls über Deutschland umgeleitet werden die Nachtzugverbindungen EN 464 und EN 465 auf der Strecke Zürich – Graz. Für diese Züge wird ein Schienenersatzverkehr mit Postbussen zwischen Bischofshofen und Sargans bzw. zwischen Feldkirch und Bischofshofen über Innsbruck eingerichtet.