Deutsche Bahn hebt ihre Preise deutlich an

Bahnfahren wird nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Deutschland teurer. Die Deutsche Bahn hebt die Billettpreise auf den Fahrplanwechsel im Dezember hin im Fernverkehr im Schnitt um 3,9 Prozent an, im Nahverkehr um 2,7 Prozent.

 

Bericht Aargauer Zeitung vom 13. Oktober 2011

Wie in der Schweiz wird auch in Deutschland bahnfahren teurer    Foto: Marcel Manhart

 

Die Bahn begründete die Preiserhöhung mit deutlich gestiegenen Personal- und Energiekosten. Ausserdem seien die Preise im Fernverkehr im vergangenen Jahr nicht angehoben worden. Der Anstieg sei somit "moderat" ausgefallen. Im Nahverkehr etwa liege die Erhöhung unter den durchschnittlichen Preiserhöhungen der regionalen Verkehrsverbünde.

Tiefer in die Tasche greifen müssen auch BahnCard-Kunden. Die BahnCard 100, die wie das Generalabonnement freie Fahrt auf dem Streckennetz erlaubt, kostet ab dem 11. Dezember neu 3990 Euro in der 2. Klasse und 6690 Euro in der 1. Klasse. Heute kostet das Abonnement 3800 respektive 6400 Euro.

Die BahnCard-50, das Pendant zum Schweizer Halbtax-Abo, wird zehn Euro teurer und neu 240 Euro kosten. Die BahnCard-25 kostet in der zweiten Klasse künftig 59 statt 57 Euro.

Teurere Sitzplatz-Reservationen
Deutlich mehr werden auch Sitzplatz-Reservationen kosten. Sie haben künftig einen einheitlichen Preis von vier Euro. Damit zahlen jene Kunden mehr, die ihre Tickets bisher im Internet oder am Billet-Automaten bezogen und für die Reservation dafür 2,50 Euro in der zweiten Klasse bezahlten.

Die SBB hat für die Schweiz ebenfalls eine Preiserhöhung angekündigt. Sie beträgt im Durchschnitt 1,2 Prozent, nachdem der Preisüberwacher einige Erhöhungen nicht genehmigt hat. Vor allem das Bahnfahren in der 1. Klasse wird teurer. Das GA kostet in der 1. und 2. Klasse mehr.

 

 

DB: Zugfahren wird wieder teurer

Zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember  2011 hebt die Deutsche Bahn die Preise im Fernverkehr um durchschnittlich 3,9 Prozent an. Im Nahverkehr wird das Ticket durchschnittlich 2,7 Prozent teuerer. Nachdem die DB im vergangenen Jahr auf eine Preiserhöhung im Fernverkehr verzichtete, müssen Geschäftsreisende und Pendler dafür künftig tiefer in die Tasche greifen.

Wie die Deutsche Bahn am Donnerstag mitteilte, ist der wesentliche Grund für die Verteuerung der Tickets die deutlich gestiegenen Personal- und Energiekosten. Demanch steigt der Maximalpreis im deutschen DB-Fernverkehrsnetz für eine einfache Fahrt in der 2. Klasse im ICE von 129 auf 135 Euro. Dies gilt beispielsweise für die Strecke Berlin–Freiburg/Breisgau (+4,7 Prozent). Die Fahrkarte von Stuttgart nach München verteuert sich um 1 Euro (+1,9 Prozent) von 53 auf 54 Euro. Mit 27 Euro statt vorher 26 Euro sind auf der Strecke Frankfurt (Main)– Mannheim 1 Euro (+3,8 Prozent) mehr zu entrichten.

Den Sparpreis gibt es unverändert für die einfache Fahrt laut DB-Mitteilung ab 29 Euro in der 2. Klasse (ab 49 Euro 1. Klasse) und für Kurzstrecken bis 250 Kilometer ab 19 Euro – gültig für Reisen im ICE oder Intercity/Eurocity. Mit der BahnCard 25 erhält man zusätzlich 25 Prozent Rabatt auf den Sparpreis. Gleichzeitig schafft die DB mehr Transparenz und vereinfacht ihre Angebotspalette: Der Sparpreis 25 und Sparpreis 50 mit Hin- und Rückfahrt und Wochenendbindung wird zum 31. Dezember 2011 auf Grund geringer Nachfrage zu Gunsten des Sparpreis ab 29 Euro eingestellt.

Ein einfacheres Preissystem führt die DB auch für Sitzplatzreservierungen ein: Sie kosten ab 11. Dezember über alle Verkaufssysteme einheitlich 4 Euro, sowohl für die 1. als auch die 2. Klasse. Damit spielt es für Reisende künftig keine Rolle mehr, ob sie ihre Reservierung im Reisezentrum, in DB-Agenturen, im Callcenter, im Internet oder am DB-Automat kaufen. Im personenbedienten Verkauf sparen Kunden somit zukünftig 0,50 Euro in der 2. Klasse und 1,50 Euro in der 1. Klasse. Beim Kauf am Automaten und im Internet erhöht sich der Preis um 1,50 Euro in der 2. Klasse und um 0,50 Euro in der 1. Klasse.

Im Nahverkehr, in dem die DB ihre Leistungen im Auftrag der öffentlichen Aufgabenträger erbringt, werden die Normal- und Zeitkartenpreise und die Aktionsangebote, zu denen zum Beispiel die Länder-Tickets, das Quer-durchs-Land-Ticket oder das Schönes-Wochenende-Ticket gehören, um durchschnittlich 2,7 Prozent angehoben. Rund 80 Prozent aller Nahverkehrsfahrten sind von der DB-Preismaßnahme nicht betroffen, da sie in Verkehrsverbünden erfolgen. Die Verbünde gestalten ihre Preise selbst.

 

 

Neue ICE frühestens ab Oktober 2012

Auch bei den neuesten ICE der Deutschen Bahn, den Siemens Velaro D-Zügen (Reihe 407), kommt es nach DMM-Informationen zu einer weiteren Verzögerung bei der Auslieferung.

Die Deutsche Bahn rechnet inzwischen damit, dass die neue Baureihe frühestens im Oktober 2012 einsatzbereit sein wird. Kürzlich erst hat sie einen Lieferplan des Herstellers abgelehnt, der vorsah, die neuen Superzüge zunächst ohne Eignung für Doppeltraktion und Mehrsystembetrieb abzuliefern und beide Features erst später nahzurüsten.

Die DB will zumindest im innerdeutschen Verkehr verstärkt ICE in Doppeltraktion suf die Reise schicken, weil sich herausgestellt hat, dass auf den Nord-Südstrecken die achtteiligen ICE 3-Garnituren von der Sitzplatzkapazität bei weitem nicht ausreichen und es mmer wieder zu heftigem Ärger mit zwangsweise stehenden Fahrgästen kommt. Ursprüngliche Pläne, die ersten der 16 bestellten Einheiten noch im kommenden Winter verkehren zu lassen, um für etwas Entspannung beim ICE-Betrieb zu sorgen, haben sich damit zerschlagen.

Weil absehbar war, dass die 407 ausbleiben, hat sich die DB mit der französischen SNCF zusammengetan und bietet verstärkt TGV-Einsätze Richtng Frankreich an, so z.B. ab nächstem Frühjahr auf der Linie Frankfurt-Marseille.