Wien: Spatenstich Verbindung Ostbahn-Flughafenschnellbahn

Mit viel Prominenz erfolgte heute in Wien-Kledering am Zentralverschiebebahnhof der offizielle Spatenstich für die neue Verbindungsspange zwischen der Ostbahn und der Flughafenschnellbahn. Durchgeführt haben ihn Bundesministerin Doris Bures, der EU-Koordinator des "Vorrangigen Vorhabens Nr. 17 Paris-Bratislava" Péter Balázs, Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou sowie Franz Seiser, Vorstand ÖBB-Holding AG. Die neue Strecke bringt erhöhten Reisekomfort für Fahrgäste und eine optimale Verbindung vom Wiener Stadtzentrum zum Flughafen.

EU-Koordinator  Péter Balázs, Bundesministerin Doris Bures, Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin  Maria  Vassilakou  sowie  Franz  Seiser,  Vorstand ÖBB-Holding AG                                                                                (v.l.n.r.)    Foto: Florian Wieser / ÖBB

 

Optimale Verbindung von Flughafen Wien, Stadtzentrum um Umland
Für Bahnreisende wird durch die Errichtung der neuen Verbindung eine direkte Anbindung des Hauptbahnhofs an den Flughafen Wien ermöglicht. Sie bildet ein optimales Bindeglied zwischen Bahn- und Flugverkehr und wird künftig regionale und überregionale Verkehre mit dem Flughafen Wien, dem Wiener Stadtzentrum und dem Umland bestmöglich verbinden. Aufgrund der dynamischen Siedlungsentwicklung im Raum Schwechat und der Errichtung des neuen Wiener Hauptbahnhofes wird die Bedeutung der Nahverkehrsstrecke in das östliche Umland von Wien deutlich steigen. Mit Bau der zweigleisigen Verbindungsschleife wird die notwendige Infrastruktur für die Weiterführung des Fernverkehrs ab Hauptbahnhof sowie für eine Verdichtung des Nahvekehrs geschaffen. Ende 2014 wird die Verbindung fertig gestellt. Rund 65,3 Mio. Euro werden gemäss Rahmenplan 2012-2017 in dieses Projekt investiert, vorausvalorisiert auf das Projektende.


In 15 min vom Flughafen Wien zum Hauptbahnhof
Nationaler Fernverkehr wird - voraussichtlich stündlich - von Salzburg über den Wiener Hauptbahnhof und weiter ohne Zwischenhalt zum Flughafen geführt. Die ersten Fernverkehrszüge werden die neue Strecke ab Dezember 2015, nach Abschluss der letzten Bauarbeiten am Ostkopf des Wiener Hauptbahnhofs, befahren. Nahverkehrszüge können die Strecke aufgrund der infrastrukturellen Voraussetzungen bereits ein Jahr davor befahren.


Zeit- und Komfortgewinn für Fahrgäste
Für Nahverkehrsreisende und Pendler wird die Erreichbarkeit des Wiener Stadtzentrums von Schwechat bzw. vom Flughafen zum künftigen Hauptbahnhof Wien sowie zum Verkehrsknotenpunkt Wien Meidling deutlich verbessert.

Für Fernverkehrsreisende wird die Fahrtzeit Hauptbahnhof Wien - Flughafen Wien Schwechat rund 15 min betragen. In nur 54 Minuten wird man künftig von St. Pölten aus den Wiener Flughafen bequem im Zug erreichen - umsteigefrei, statt derzeit 1.30 h (bzw. länger, je nach Umsteigehäufigkeit und Wartezeit), ab Linz künftig in 1.55h statt heute in 2.30h. Eine Weiterreise ab Wien Westbahnhof oder dem künftigen Hauptbahnhof ist derzeit nur mit häufig mehrmaligem Umsteigen (Flughafenbahn S7, CAT oder ÖBB-Flughafenbusse) möglich.

Ein Anschluss von der Südbahn wird künftig mit dem railjet mit kurzem Umstieg am Wiener Hauptbahnhof gewährleistet. Von Graz wird der Flughafen Wien in unter drei Stunden erreichbar sein.


Überbrückung wiegt knapp 5.000 Tonnen
Die neue Verbindungsspange zwischen Ostbahn und Flughafenschnellbahn ist 2-gleisig, rund 2,1 km lang und für eine maximale Geschwindigkeit von 100 km/h ausgelegt. Im Bereich des Zentralverschiebebahnhofs Wien wird eine Überbrückung mit zwei Netzwerkbogenbrücken als zentrales Element entstehen. Diese bestehen aus einer Stahlkonstruktion mit einem Gesamtgewicht von 4.800 Tonnen - das entspricht nahezu dem Gewicht des 25.000 m² großen Rautendachs des künftigen Hauptbahnhofs oder zwei Drittel der Menge, die Gustave Eiffel für den Eiffelturm gebraucht hat. 

Die Einbindung der neuen Verbindung Ostbahn - Flughafenschnellbahn erfolgt beim Zentralfriedhof. Die Gleise der Ostbahn und der S7 bleiben in der bestehenden Lage erhalten. Im Zuge der Baumaßnahmen werden auch die Lärmschutzwände im Einfahrtsbereich Schwechat auf einer Länge von ca 1,5 km erhöht. Die Baumassnahmen finden bei laufendem Betrieb statt - das heisst, der Zugverkehr auf der Ostbahn und der Flughafenschnellbahn wird nicht beeinträchtigt.