Aufhebung einer leidigen Bahnschranke in Malans: Eine Unterführung und viele Gewinner

Eine für den Strassenverkehr und die Bevölkerung von Malans unangenehme und lästige Bahnschranke ist einer modernen Unterführung der Kantonsstrasse gewichen. Durch die Trennung von Strasse und Schiene kann das Restrisiko von Unfällen zwischen Strassen- und Schienenfahrzeugen eliminiert und der Verkehr generell harmonisiert werden. An diesem 7.5 Millionen-Franken-Projekt beteiligten sich der Kanton, die Rhätische Bahn (RhB) und die Gemeinde Malans. Die gemeinsame Einweihung fand am 27. Oktober 2012 im Rahmen einer Feier in Anwesenheit der Dorfbevölkerung statt.

Die neue Unterführung beim RhB Bahnhof Malans                           Foto: Marcel Manhart

 

 

Eine Unterführung mit Win-Win-Charakter für die Gemeinde Malans…

 

Die Eröffnung der neuen Strassenunterführung stellt einen Meilenstein in der Geschichte von Malans dar. Endlich entfallen die zuweilen langen und ärgerlichen Wartezeiten vor der geschlossenen Barriere, und als willkommener Nebeneffekt können in Zukunft gefährliche Situationen im Gleisbereich ausgeschlossen werden. Künftig erreichen auch Notfallfahrzeuge wie Krankenauto und Feuerwehr Malans ohne Verzögerung, und die Fahrplanstabilität der Postautokurse wird deutlich verbessert. Entsprechend gross ist denn auch die Freude bei Gemeindepräsidentin Anita Thürer: « Am Samstag feiern wir das Resultat einer effizienten Zusammenarbeit zwischen den drei Partnern Kanton, RhB und Gemeinde!» Die Freude Thürers und somit auch der Gemeinde hat zusätzliche Grüdnde: Quasi als willkommenen Nebeneffekt realisierte die Gemeinde Malans im Zuge zur Inbetriebnahme der neuen Strassenunterführung gleich noch zwei weitere Projekte, nämlich die Erschliessungsstrasse ins Wohngebiet Stampfacker sowie die Sanierung des Mühlbaches. Ausserdem hat die Gemeindeversammlung bereits den Bau einer Personen- und Velounterführung am Standort der jetzigen Barriere bewilligt.

 

 

…und für die RhB

 

Auch RhB-Verwaltungsratspräsident Stefan Engler ortet ein Gefahrenpotenzial bei barrierengesicherten Strassen. Besonders in Malans kreuzte eine stark befahrene Strasse eine Bahnlinie mit regem Zugverkehr. Der geplante Halbstundentakt im Prättigau hätte diese Situation ohne Zweifel noch verschärft. Dadurch hätten sich die Schliesszeiten der Barriere nochmals verlängert und somit auch die ärgerlichen Wartezeiten. Engler: «Eine absolute Sicherheit vor Zwischenfällen mit Strassen- und Schienenfahrzeugen bietet nur die Trennung der beiden Verkehrssysteme. In diesem Sinne begrüssen wir die gemeinsame Realisierung der Strassenunterführung». Engler betont aber auch, dass eine optimale Lösung der Verkehrssituation in Malans nur dank der partnerschaftlichen Zusammenarbeit von Gemeinde, Kanton und RhB möglich war. So gesehen habe das realisierte Projekt Vorbildcharakter, so Engler.

 

 

Über 7 Millionen nachhaltig investiert

 

Nach der Projektgenehmigung durch den Kanton und dem Auflageverfahren fand der Spatenstich am 17. Oktober 2011 statt. Nach einer Bauzeit von gut einem Jahr konnte die Unterführung wie geplant am 27. Oktober 2012 in Anwesenheit vieler Einwohner eingeweiht werden. Die Kosten von 7,5 Millionen Franken für die neue Strassenunterführung werden von der RhB, dem Kanton und der Gemeinde Malans partnerschaftlich getragen. Die neue Stampfackerstrasse sowie die Sanierung des Mühlbaches werden von der Gemeinde finanziert, die Velo- und Fussgängerunterführung an Stelle der heutigen Schrankenanlage durch Gemeinde und RhB. Dieses Projekt wird voraussichtlich im Jahr 2013 in Angriff genommen.