Voralpen-Express neu im Besitz der Schweizerischen Südostbahn

Auf den Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2013 tritt die SBB AG ihren Anteil von einem Drittel am Voralpen-Express an die Schweizerische Südostbahn AG (SOB) ab. Anna Barbara Remund, Leiterin SBB Regionalverkehr, Werner Schurter, Leiter SBB Regionalverkehr Zürich, und Thomas Küchler, Vorsitzender der SOB-Geschäftsleitung, nahmen die feierliche Übergabe am Donnerstag in Herisau vor.

Der Voralpen-Express bei Bollingen am Zürcher Obersee              Foto: Marcel Manhart

 

 

Seit 1991 verbindet der Voralpen-Express (VAE) bequem und stündlich die Ost- und Zentralschweiz. Eigenes Wagenmaterial und der Name VAE kennzeichnen diesen Zug, der stetig steigende Frequenzen zu verzeichnen hat und bei Pendlerinnen und Pendlern sowie Ausflugsreisenden äusserst beliebt ist.

 

Betrieben wurde der VAE anfänglich von den drei Bahnen SBB, Südostbahn und Bodensee-Toggenburgbahn (BT). Ein verbessertes Angebot und einheitliches Rollmaterial veranlassten die Bahnen 1999, die Marketinggesellschaft «Voralpen-Express» zu gründen. Sie vermarktet das gemeinsame Produkt VAE und stellt die Beschaffung sowie den Unterhalt des Rollmaterials sicher. Seit der Fusion der BT und der Südostbahn zur Schweizerischen Südostbahn AG im Jahr 2001 wird die Marketinggesellschaft im Verhältnis 1/3 SBB und 2/3 SOB finanziert.

 

 

Übernahme zum Fahrplanwechsel

 

Bereits im Februar 2012 regelten die Partner SBB und SOB vertraglich den Verkauf der Rechte am Produkt Voralpen-Express und von elf Zwischenwagen (zwei 1.-Klasswagen, sechs 2.-Klasswagen und zwei Steuerwagen 2. Klasse). Auf den 15. Dezember 2013 beenden SBB und SOB den gemeinsamen Betrieb des VAE und lösen die gemeinsame Marketinggesellschaft auf. Für rund 4.2 Mio. Franken geht der VAE ins Eigentum der SOB über. Auf die Reisenden wird die Veränderung keinen Einfluss haben.

 

 

Umrüstung des VAE

 

Ab dem Fahrplanwechsel 2013 betreibt die SOB den VAE, der mit der Einführung der S-Bahn zwischen St. Gallen und Luzern verkehren wird, allein. Er wird dann in geänderter Komposition fahren – dies, um die Kapazität zu erhöhen und den Betrieb zu optimieren. Das VAE-Rollmaterial gestaltet die SOB zurzeit so um, wie das vom Bundesamt für Verkehr bewilligte Konzept «Voralpen-Express» es vorsieht. Nur die dringlichsten Anpassungen können aus Kostengründen vorgenommen werden. Diese Umrüstung des Rollmaterials muss wegen der S-Bahn St. Gallen bis 15. Dezember 2013 abgeschlossen sein.

 

 

Zukunft des VAE

 

Die aufgefrischten und modernisierten Züge werden bis 2018 in Betrieb bleiben und spätestens auf den Fahrplanwechsel 2018/19 ersetzt. Aktuell laufen bei der SOB auch die Abklärungen für den Ersatz des VAE. Spätestens Mitte 2014 müssen durch Bund und Kantone die nötigen Entscheide gefällt werden, damit die neuen Fahrzeuge rechtzeitig beschafft und bereitgestellt werden können. Gemäss Auftrag von Bund und Kantonen prüft die SOB auch eine Lösung ohne Weiterbetrieb des VAE auf der Basis von reinen S-Bahn-Verbindungen. Thomas Küchler, Vorsitzender der SOB-Geschäftsleitung, konstatierte: «Die SOB wird mit ihrem ganzen Potenzial alles daran setzen, dass das Erfolgsprodukt Voralpen-Express auch über 2018 hinaus zwischen St. Gallen und Luzern verkehren wird, denn unsere Kundinnen und Kunden sollen auch nach 2018 weiterhin eine der schönsten schweizerischen Bahnstrecken in entsprechendem Rollmaterial, ohne umzusteigen, von St. Gallen nach Luzern geniessen können.»

 

Gelungene Partnerschaft

 

An der feierlichen Übergabe des Voralpen-Express an die SOB in Herisau bekräftigten Anna Barbara Remund, Leiterin SBB Regionalverkehr, und Werner Schurter, Leiter SBB Regionalverkehr Zürich, die gute Zusammenarbeit der letzten vierzehn Jahre: «Auf der einen Seite geben wir mit einem weinenden Auge ein hervorragendes Produkt an die SOB ab. Ein lachendes Auge haben wir, da die Gesamt-Stärke des öV in der Ostschweiz markant zunehmen wird, wenn die S-Bahn St. Gallen am 15. Dezember 2013 den Betrieb aufnimmt. Und wir haben das Glück, öV-Partner zu sein, die miteinander reden und das Wichtigste nicht aus den Augen verlieren: den gemeinsamen Fahrgast.»